Ein Reporterpreis für ein tolles Teamprojekt

Während meiner Zeit im Datenteam der Süddeutschen Zeitung hatte ich die Möglichkeit, mit an einem wahrhaft interdisziplinären Teamprojekt mitzuarbeiten. Das Thema: Der Klimawandel. Die Erzählform: Multimedial und interaktiv von Grund auf darzustellen, wie die verschiedenen Aspekte zusammenhängen.

Nach einigen konzeptionellen und narrativen Vorüberlegungen brachte Sabrina Ebitsch ein tolles Team von aus Entwicklungsredaktion, Wissenschaftsressort, Video- und Datenteam zusammen. Schritt um Schritt haben wir alles abgearbeiet, von ersten Skribbles über Dummies mit Transitionen bis hin zum 80-prozentigen Prototypen.

Fasziniert hat mich, wie viel die unterschiedlichen Menschen mit ihren unterschiedlichen Perspektiven einbrachten, fachlich, aus Design- und Storytelling-Blickwinkel, bei der Programmierung, bei der Datenrecherche. Das Stück hat zahlreiche Wochen in Anspruch genommen, allerdings immer nur etwas Zeit aller beteiligten Personen. Unterm Strich war der Aufwand gar nicht so hoch, vor allem wenn man die Reichweite und Anerkennung des Scrollytelling-Stücks berücksichtigt.

Ich freue mich sehr, Teil dieses großartigen Projektteams gewesen zu sein und mit diesem den Reporterpreis 2020 in der Kategorie Multimedia gewonnen zu haben. Und noch einmal Hands-up an Sabrina Ebitsch, Hennes Elbert, Christian Endt, Verena Gehrig, Dalila Keller, Stefan Kloiber, Markus C. Schulte von Drach und Marlene Weiß!

Zum SZ-Stück „Anatomie einer Katastrophe

Projekte der TU Dortmund aus dem Sommer 2019

Inzwischen hatte ich zum dritten Mal die Gelegenheit, an der TU Dortmund beim Schwerpunkt Datenjorunalismus zu unterrichten – zusammen mit Jonas Parnow. Die Studierenden hatten neben Referaten auch die Aufgabe, Gruppenprojekte zu einem selbst gewählten Thema zu erstellen, in der Regel als Online-Artikel auf medium.com.

Fahrradunfälle in Dortmund

Pauline Baur, Nathan Niedermeier und Carsten Wickern haben in einer aufwändigen Recherche untersucht, wo 2018 in Dortmund Fahrradunfälle stattfinden. Grundsätzlich ist das inzwischen präzise möglich, da die Polizei Dortmund GPS-genaue Daten der Orte erhebt. Als schwierig stellte sich allerdings heraus, diese Daten auch zu erhalten. Erst mit viel Hartnäckigkeit bekam das Team die Daten – sie werteten die Daten aus, nahmen ermittelte Schwerpunkte als Anlass für Vor-Ort-Besuche mit einem Dortmunder Rad-Aktivisten und bereiteten die Ergebnisse ansprechend auf.

Medienverhalten der Generation Z

Rebecca Herrmann und Annika Könntgen nahmen sich das Medienverhalten der Generation Z vor. Sie arbeiteten heraus, welche Geräte Jugendliche früher besaßen und inzwischen besitzen. Interessant ist dabei auch, wie Jugendliche das Internet nutzen und dass sie immer noch ziemlich viel lesen.

Inflation im Ländervergleich

Sarah Linnert, Xenia El Mourabit und Wiebke Pfohl verglichen die Inflation in mehreren Ländern und wählten dafür einen analogen Ausspielweg, nämlich den großformatigen Ausdruck einer Illustrator-Grafik. Daher lässt sich ihr Projekt hier nicht zeigen.

Wir freuen uns, wie vielfältig die Teams mit den Tools umgegangen sind, die wir ihnen vorgestellt haben und finden es interessant, wie unterschiedlich die Studierenden ihre datengetriebenen Projekte erzählt haben.

Wie arm Berlin ist – eine datenjournalistische Annäherung

Zum Thema Armut in Berlin und Brandenburg habe ich schon ziemlich viel rechercherchiert. Umso mehr freue ich mich, mit dem 13. Jahrgang der Evangelischen Journalistenschule diese Frage von verschiedenen Seiten untersucht zu haben.

Die Volontär*innen haben sich auf armutinberlin.de mit sozialen Grenzen, Armut trotz Arbeit, Kinderarmut und sozialer Ungleichheit beschäftigt. Ebenso ging es um die Rentenentwicklung, Altersarmut, Wohnen bei niedrigem Einkommen, um den Zusammenhang von Armut und Einschränkungen sowie um Arbeitslosigkeit in Berlin trotz einer Boom-Phase.

Das Projekt habe ich zusammen mit Cornelia Geissler und Martin Virtel begleitet, rbb24 hat mit uns kooperiert und die Beiträge übernommen.